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Bettlägerigkeit

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Bettlägerigkeit: Ein umfassender Blick auf die Herausforderungen und Lösungen

Bettlägerigkeit kennzeichnet einen Zustand, in dem Personen überwiegend im Bett verbringen müssen, sowohl tagsüber als auch nachts. Diese Situation erfordert, dass Betroffene für grundlegende Aktivitäten wie Aufstehen oder Umpositionieren auf die Unterstützung anderer angewiesen sind. Im Unterschied zur vorübergehenden Bettruhe, wie sie nach Operationen auf ärztliche Anweisung erfolgt, handelt es sich bei Bettlägerigkeit um eine langfristige, oft dauerhafte Lebensweise. Diese bedarf einer umfassenden Pflege und Betreuung durch andere.


Ursachen von Bettlägerigkeit

Die Ursachen von Bettlägrigkeit sind vielschichtig und umfassen medizinische, psychologische und unfallbedingte Faktoren. Medizinisch können schwere Infektionen, chronische neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Herz-Kreislauf-Leiden und respiratorische Probleme zu deutlicher Mobilitätseinschränkung führen. Psychologisch tragen Depressionen, Angstzustände und der Verlust nahestehender Personen zur Bettlägerigkeit bei. Zudem führen Unfälle, insbesondere schwere Verletzungen wie Oberschenkelhalsbrüche, oft zu langfristiger Immobilität und Muskelabbau. Diese komplexe Kausalität erfordert eine individuelle Betrachtung und Behandlung, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.


Körperliche Auswirkungen der Bettlägrigkeit

Die körperlichen Auswirkungen von Bettlägrigkeit sind tiefgreifend und können zahlreiche Gesundheitsprobleme nach sich ziehen. Zu den häufigsten zählen Muskelatrophie und Knochenschwund, da die fehlende Belastung und Bewegung zu einem kontinuierlichen Abbau der Muskelmasse und Knochendichte führt. Auch das Herz-Kreislauf-System wird stark beeinträchtigt; mangelnde körperliche Aktivität kann zu einer Verschlechterung der Herzfunktion und einem erhöhten Risiko für Thrombosen führen. Ein weiteres Problem sind Druckgeschwüre (Dekubitus), die entstehen, wenn der konstante Druck auf bestimmte Körperstellen die Blutzirkulation lokal unterbricht. Die Prävention und das Management dieser Geschwüre erfordern sorgfältige Lagerungstechniken, regelmäßige Hautinspektionen und den Einsatz spezieller Hilfsmittel wie druckentlastende Matratzen.


Psychologische und emotionale Auswirkungen

Die psychologischen und emotionalen Auswirkungen der Bettlägerigkeit sind tiefgreifend. Depressionen und Angstzustände treten häufig auf, da Betroffene mit dem Verlust ihrer Mobilität und Autonomie konfrontiert sind. Die daraus resultierende Isolation kann soziale Kontakte stark einschränken und zu verstärkter Einsamkeit führen. Therapien, die auf die speziellen Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten sind, regelmäßige Gespräche und virtuelle Gruppenaktivitäten sind wichtige Elemente. Stressbewältigungsstrategien und eine strukturierte Tagesgestaltung helfen zusätzlich, den emotionalen Herausforderungen der Bettlägerigkeit zu begegnen.


Pflege und Management

Die Pflege und das Management von bettlägerigen Personen erfordern eine aufmerksame Planung und Durchführung täglicher Routinen. Tägliche Pflegebedürfnisse umfassen Körperhygiene, Hautpflege und die Vorbeugung von Druckgeschwüren durch regelmäßiges Umlagern. Die Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle, um Muskelatrophie und Gelenksteifigkeit zu minimieren und sollte an die individuellen Fähigkeiten angepasst werden. Zudem ist eine angepasste Ernährung essentiell, die den veränderten Stoffwechsel und die reduzierte körperliche Aktivität berücksichtigt. Diese sollte ausgewogen sein und kann gegebenenfalls durch Nahrungsergänzungsmittel unterstützt werden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.


Technologische Hilfsmittel und Anpassungen

Der Einsatz moderner technologischer Hilfsmittel kann die Pflege bettlägeriger Personen erheblich erleichtern und deren Lebensqualität verbessern. Spezielle Betten mit verstellbaren Liegeflächen und integrierten Patientenliftern ermöglichen es Pflegenden, Betroffene sicherer und einfacher zu bewegen. Druckentlastende Matratzen und automatisierte Überwachungssysteme zur Kontrolle von Vitalwerten sind weitere wichtige Hilfsmittel. Zudem können Anpassungen im Wohnraum, wie automatische Türöffner, breitere Türrahmen für Rollstühle und niedrigere Schränke, die Selbstständigkeit der Betroffenen unterstützen. Diese Anpassungen helfen, den Alltag der Pflegebedürftigen und ihrer Pflegenden zu vereinfachen und eine größtmögliche Autonomie zu fördern.


Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bettlägerigkeit nicht nur eine physische Herausforderung darstellt, sondern auch tiefgreifende psychologische und soziale Auswirkungen hat. Eine adäquate Pflege umfasst regelmäßige körperliche Betreuung sowie die Anpassung der Umgebung an die Bedürfnisse der Betroffenen. Wichtig sind dabei auch der Einsatz technologischer Hilfsmittel und angepasste Ernährungspläne, die die Gesundheit und das Wohlbefinden fördern.

Für Betroffene und ihre Angehörigen gibt es zahlreiche Ressourcen und lokale Anlaufstellen, wie zum Beispiel die professionellen Pflegeassistentinnen und Pflegeassistenten des Hilfswerk Steiermark. Die kontinuierliche Forschung und Entwicklung neuer Therapieansätze und Hilfsmittel lässt zudem hoffen, dass die Lebensqualität von bettlägerigen Personen in Zukunft weiter verbessert werden kann.

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